Interview: EVP Parteizeitung

Anaël Jambers hat Menschen gern und setzt sich für eine menschenwürdige Generationenpolitik ein, die Menschen jenseits ihrer politischen Einstellung verbindet. Gleichzeitig weiss sie als Unternehmerin, dass Wirtschaft auch auf das Wohl der Gesellschaft ausgerichtet sein muss.

Zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern lebt Anaël Jambers in Muri bei Bern und ist dort Co-Präsidentin der EVP Muri-Gümligen. Berufl ich war sie jahrelang international tätig, arbeitet heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin auf dem Generalsekretariat der EVP Schweiz sowie als Mediatorin in ihrer Firma Trijalog.

Deine Firma heisst «Trijalog». Was bedeutet dieser Name?

Meine Firma begleitet Konfl ikte mit einer off enen und zuversichtlichen Haltung. Wenn schwierige Veränderungen in einem Team anstehen, braucht es manchmal eine allparteiliche Drittperson (Tri), die den Knoten löst (ja), eine Aussenperspektive anbietet und ein konstruktives Gespräch wieder herstellen kann (log).

Du bist sehr vielseitig und engagiert. Wie teilst du deine Zeit ein, damit du im Gleichgewicht bleibst?

Meine Zeit plane ich ziemlich genau und arbeite unter anderem mit Monatszielen. Wichtig ist mir, dass ich nur bei einer Sache auf einmal bin. Wenn ich bei meinen Kindern bin, sollen sie meine volle Aufmerksamkeit haben. Da beantworte ich auch während der Siesta keine E-Mails. Stark unterstützen mich meine Mutter und die Kita. In unserer Ehe gehen wir partnerschaftlich vor. Es ist uns beiden wichtig, zusammenzuhalten und im ständigen Dialog zu stehen. Eine der grössten Herausforderungen ist und bleibt jedoch meine Terminplanung.

Wo sind deine Grenzen und wann sagst du «nein» zu einem neuen Auftrag?

Kürzlich sagte ich gerade «nein» zu einem Auftrag für Trijalog. Weil dieser Einsatz in einen Zeitraum kommen würde, wo ich andere Prioritäten gesetzt habe. Das fällt mir nicht leicht, aber ich lerne es.

Was war dein schönstes Erlebnis in der Politik?

In dieser Frühlingssession kamen mir Freudentränen, als die Nationalratsmehrheit einen Vorstoss von Marianne Streiff angenommen hatte. Er befürwortete eine einmalige humanitäre Aktion für etwa 2500 Menschen, die seit vielen Jahren in der Schweiz sind und nicht nach Hause können – weil ihnen u. a. Folter droht, wie etwa im Tibet. Es sollen Menschen eine geregelte Aufenthaltsbewilligung erhalten, wenn sie integriert und nicht straff ällig geworden sind. So kann die EVP auch strukturelles Unrecht ändern. Das stimmt mich hoff nungsvoll.

Interview: Susanne Gutbrod

Quelle: https://www.evp-be.ch/fileadmin/user_upload/bern/Parteizeitung/2023/BEVP_2_2023_def.pdf

Vorheriger Beitrag
#Freudetränen
Nächster Beitrag
Nationalratswahlen 2023